
Kiesfilteranlage zur Feststoffentfernung in der Wasseraufbereitung
Ein Kiesfilter wird zur Abscheidung von ungelösten Feststoffen aus Rohwasser, Brauchwasser oder industriellen Prozessflüssigkeiten eingesetzt. Das Filtermedium besteht aus mehreren Lagen gewaschenem Quarzkies unterschiedlicher Körnung, die schichtweise im Filterbehälter angeordnet sind – von grob (unten) nach fein (oben). Dieser Aufbau ermöglicht eine effektive Tiefenfiltration bei gleichzeitig geringem Druckverlust.
Funktionsprinzip Kiesfilter
Das zu reinigende Wasser strömt von oben nach unten durch das Filterbett. Partikel mit einer Größe von etwa 10 Mikrometern und größer werden im Kies zurückgehalten. Dabei handelt es sich um ein mechanisches Trennverfahren, das physikalisch funktioniert – ganz ohne chemische Zusätze.
In vielen Anwendungen bildet sich mit der Zeit ein biologisch aktiver Filterkuchen. Diese biologisch unterstützte Filtration kann zusätzlich zur Abscheidung von gelösten Stoffen beitragen. Besonders bei der Entfernung von Eisen, Mangan oder Ammonium ist der Kiesfilter nach vorgeschalteter Oxidation durch Belüftung ein bewährter Verfahrensschritt.
Wichtige Auslegungsparameter
Ein sicherer und effizienter Betrieb der Kiesfilteranlage setzt eine korrekte Dimensionierung und Abstimmung der Systemkomponenten voraus. Dabei sind folgende technische Größen entscheidend:
Parameter |
Beschreibung |
Fließgeschwindigkeit |
Auslegung nach Volumenstrom und Filterquerschnitt, typisch 5–10 m/h |
Körnung des Quarzkieses |
Mehrschichtiger Aufbau: unten grob (z. B. 3–5 mm), oben fein (z. B. 0,4–0,8 mm) |
Behälterdimensionierung |
Abgestimmt auf Durchsatz, Rückspülvolumen und hydraulische Belastung |
Rückspültechnik |
Erforderlich zur Entfernung von abgelagerten Feststoffen und Reaktivierung des Filterbetts |
Anwendungsbereiche für Kiesfilteranlagen
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Vorfiltration vor Enthärtungs- oder Umkehrosmoseanlagen
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Entfernung von Trübungen und Schwebstoffen
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nach Belüftung für Eisen- und Manganentfernung
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Prozesswasseraufbereitung in der Industrie
Zusätzliche Hinweise
Die Effektivität der Kiesfiltration kann durch Anpassung der Vorbehandlungsstufen (z. B. Belüftung, Dosierung) sowie durch geeignete Rückspülstrategien weiter verbessert werden. Regelmäßige Wartung und Überwachung der Druckdifferenz sind für einen dauerhaften und störungsfreien Betrieb erforderlich.
Damit der Kiesfilter seine volle Leistung erbringen kann, ist ein oft langer Einfahrprozess notwendig. Um Kosten und Zeit zu sparen, bieten wir basierend auf unserer langjährigen Erfahrung spezielles Know-how an – und das ganz ohne Chemie!